5 Min. aktualisiert am 26.01.2022

BGV Family

Kinder können lernen, Helden zu sein

Die Kinder von heute sind die Retter von morgen. Sie nehmen an Jugendgruppen von Feuerwehren, Technischem Hilfswerk oder anderen Rettungsorganisationen teil und lernen wichtige Fähigkeiten – für sich und für andere.

Darum sind Kinder- und Jugendgruppen von Feuerwehr und Co. eine sinnvolle Sache

Menschen helfen, etwas Sinnvolles zusammen mit anderen tun, in der Gruppe Spaß haben – es gibt viele gute Gründe, sich ehrenamtlich für eine gemeinnützige oder Hilfsorganisation zu engagieren. Das gilt auch für Kinder. Sie haben Erfolgserlebnisse und erfahren, dass sie etwas bewirken können. Als Teil einer Gemeinschaft sind sie wichtig und entwickeln ein starkes Wir-Gefühl. Das fördert ihre Entwicklung zu selbständigen und verantwortungsvollen Persönlichkeiten, die soziale Kompetenzen und zahlreiche nützliche Fähigkeiten erlernt haben. Deshalb stellen wir hier einige Organisationen vor, die Kinder- und Jugendarbeit für Nachwuchsheldinnen und -helden anbieten.

Die BGV Nachwuchshelden

Der BGV fördert und unterstützt die Kinder- und Jugendarbeit gemeinnütziger Hilfs- und Rettungsdienste übrigens seit 2021 mit einem Förderwettbewerb. 101 Organisationen stellten im ersten Jahr ihre Nachwuchsprojekte vor, über 275.000 Stimmen wurden in der Publikumswahl für 15 Publikumspreisträgerinnen und -preisträger abgegeben. Mehr dazu gibt es hier .

Hören Sie im BGV meine Family Podcast: Warum Jugend- und Nachwuchsarbeit so wichtig ist

Kinder besuchen in ihrer Freizeit oft Sport- oder Musikvereine. Über Nachwuchs freuen würden sich aber vor allem auch Ersthelfergruppen wie die Jugendfeuerwehr. Hören Sie, warum es so wenig Nachwuchs gibt und wie Eltern die Kids motivieren können bei Ersthelfergruppen mitzumachen. Moderatorin Steffi schaut bei der Jugendfeuerwehr Bühlertal vorbei und darf bei einer Übung mitmachen.

Schnell wie die Feuerwehr: Nachwuchsarbeit für Nachwuchs-Brandlöscher

Die Jugendfeuerwehren in Baden-Württemberg richten sich an Kinder zwischen sechs und 18 Jahren. Und ihre wichtige Nachwuchsarbeit ist auch sehr beliebt: Es gibt mehr als 1.000 Jugendfeuerwehren im Land, in denen rund 33.000 Mitglieder aktiv sind.

Die Nachwuchsarbeit ist wichtig, denn die etwa 110.000 ehrenamtlichen Feuerwehrmänner und -frauen in Baden-Württemberg brauchen Nachwuchs. Nur so kann das dichte Netz an Berufs- und Freiwilligen Feuerwehren für die Öffentlichkeit aufrechterhalten werden.

Was passiert in den Gruppen der Jugendfeuerwehr? „Ein breit gefächertes Bildungsangebot in der außerschulischen Jugendarbeit, Ausflüge, Sportaktionen, Zeltlager und als wesentlicher Teil der spielerische Übungsdienst mit einfachen Gerätschaften der Feuerwehr sind Inhalt der Arbeit vor Ort in den einzelnen Jugendfeuerwehren“, so informiert die Seite www.jugendfeuerwehr-bw.de .

Aktiv im Sinne der Menschlichkeit: das Jugendrotkreuz

Beim Roten Kreuz geht es zunächst um Gesundheitsthemen: Rettung in Notfällen und die Versorgung und Betreuung von Kranken und Schwachen. Doch diese traditionsreiche wichtige Arbeit hat weitere Dimensionen. Konkret sind sie aktiv in folgenden Bereichen: soziales Engagement, Einsatz für Gesundheit und Umwelt, Handeln für Frieden und Völkerverständigung sowie politische Mitverantwortung. Die Aktivitäten sind teilweise sehr konkret, zum Beispiel sind JRK-Mitglieder im Schulsanitätsdienst, in der Hausaufgabenhilfe oder als Streitschlichterinnen und Streitschlichter aktiv. Die Ferienfreizeiten sind für alle ein Highlight.

Das Angebot des Jugendrotkreuzes (JRK) richtet sich an Kinder und Jugendliche im Alter von sechs bis 27 Jahren. In Baden-Württemberg sind 11.500 junge Menschen aktiv. Dazu kommen rund 8.000 Schulsanitäterinnen und -sanitäter und etwa 3.000 Juniorhelferinnen und -helfer. Jugendliche betreuen ehrenamtlich die jüngeren Mitglieder.

„Wer sich im Jugendrotkreuz engagiert, möchte anderen Menschen helfen“, so das Motto des JRK. Im Zeichen der Menschlichkeit ist die Mutterorganisation, das Deutsche Rote Kreuz, Teil der internationalen Gemeinschaft von Rotkreuz- und Rothalbmondbewegungen. Ihr Ziel: Opfern von Konflikten und Katastrophen sowie anderen hilfsbedürftigen Menschen zu helfen, allein nach dem Maß ihrer Not.

Wasserrettung mit Tradition: Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft DLRG

Die Zahl der Menschen, die sicher schwimmen können, nimmt langsam ab. Bäderschließungen, reduzierter Schulunterricht und zu wenige Schwimmkurse tragen zu dieser Entwicklung bei. Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft e. V. (DLRG) hat es sich zur Aufgabe gemacht, Schwimmunterricht und Rettungsschwimmausbildung anzubieten, über Wassergefahren aufzuklären sowie Wasserrettungsdienste zu gewährleisten – und das an Küsten, Seen, Flüssen und in Bädern. Nach eigenen Angaben ist die DLRG die größte Wasserrettungsorganisation der Welt!

Die DLRG-Jugend greift die Zielsetzung auf. Ihre Arbeitsfelder sind unter anderem:

  • Seminare und Bildung
  • Kinder- und Jugendpolitik
  • Internationale Kinder- und Jugendverbandsarbeit
  • Medien
  • Prävention sexualisierter Gewalt
  • Sportliche Jugendbildung
  • Klima und Umwelt

In Baden gibt es fast 30.000 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene bis 26 Jahre, die in 170 Ortsgruppen aktiv sind. Sie können an Schwimmkursen teilnehmen und Schwimmabzeichen absolvieren. Je nach Alter setzen sie sich als Trainerin oder Trainer im Schwimmbad ein oder werden selbst Ausbilderin oder Ausbilder.

Die Jugend-Einsatz-Teams trainieren für spätere echte Einsätze in Notfällen. Viele verrichten Wachdienst in Schwimmbädern oder an Badeseen. Ihre sportliche Fitness nutzen die jungen Mitglieder auch, um in einer Wettkampfmannschaft bei Meisterschaften im Rettungsschwimmen um die vorderen Plätze zu kämpfen.

Spielend helfen lernen: Jugendgruppen beim Technischen Hilfswerk THW

Die Bundesanstalt Technisches Hilfswerk, kurz THW, ist unter den hier vorgestellten Hilfs- und Rettungsdiensten ein Sonderfall. Denn: Es handelt sich um eine Zivil- und Katastrophenschutzorganisation des Bundes, angegliedert ans Innenministerium. Hier arbeiten hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern zusammen – eine besondere Struktur!

Das THW wird gemäß seinem gesetzlichen Auftrag im Katastrophenfall aktiv in folgenden Bereichen:

  • technische Hilfe im Zivilschutz
  • Einsätze und Maßnahmen im Ausland im Auftrag der Bundesregierung,
  • Bekämpfung von Katastrophen, öffentlichen Notständen und Unglücksfällen größeren Ausmaßes

Und auch zu diesen Themen gibt es für junge Menschen im Alter von sechs und bis 17 Jahren die Möglichkeit, aktiv zu werden. Ein eigenständiger eingetragener Verein trägt die Aktivitäten der THW-Jugend. Das Motto: „Spielend helfen lernen“. Kinder und Jugendliche lernen aber nicht nur Technisches; die Arbeit der THW-Jugend hat die folgenden fünf Säulen: aktive Freizeitgestaltung, Bildungsarbeit, fachtechnische Ausbildung, internationale Zusammenarbeit und soziales Engagement. Ab 16 Jahren können Jugendliche, die bestimmte Ausbildungsschritte vollzogen haben, mit dem Einverständnis der Eltern ehrenamtlich im THW mitmachen.

In Baden gibt es in den größeren Städten Ortsverbände der THW-Jugend, die in der Regel ans dortige THW angegliedert sind

Und danach? Tipps für Schülerinnen und Schüler sowie für Studierende

Aus Kindern werden Leute – mit ganz vielfältigen Interessen. Für ältere Jugendliche und junge Erwachsene gibt es ebenfalls eine Vielzahl von Möglichkeiten, sich ehrenamtlich zu engagieren. Naheliegend ist es natürlich, in der Organisation weiterzumachen, in die man schon als Kind oder Jugendlicher eingebunden war. Aber es kann ja auch sein, dass gewachsene Interessen neue Möglichkeiten interessant erscheinen lassen.

Jeder kann sich auf eigene Faust bei einer Organisation seiner oder ihrer Wahl melden. Vorteile in Form von Betreuung, Verbindlichkeit und klarem Ablauf bieten staatliche Programme. Hier fallen auch nicht – wie bei privaten Vermittlern – Gebühren an.

Nützliche Informationen für Nachwuchshelden, junge Ehrenamtler und ihre Eltern

Wir stellen einige hilfreiche Informationsquellen für diejenigen vor, die sich nach dem Schulabschluss, in der Ausbildung oder während dem Studium ehrenamtlich betätigen wollen:

  • • Die Jugendzeitschrift Geolino bringt einen schönen Überblick über Ehrenamtliche Tätigkeiten für Kinder und Jugendliche hier .
  • • Das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) oder das Freiwillige Ökologische Jahr (FÖJ) bieten jungen Menschen bis 26 die Möglichkeit, sich zu orientieren und etwas Sinnvolles zu tun. Die Infos zum FSW in Baden-Württemberg gibt es hier , zum FÖJ in Baden-Württemberg hier .
  • • Das Sozialministerium in Baden-Württemberg stellt einige Freiwilligendienste vor und verlinkt auf weiterführende nützliche Informationen.
  • • Beliebt ist auch ein freiwilliges Jahr im Ausland . Die Zeitschrift Abi Unicum hat Tipps zur Bewerbung beim Europäischen Freiwilligendienst zusammengetragen.