3 Min. aktualisiert am 06.09.2021

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Internetkriminalität: So surfen Sie sicher

Online-Shopping und -Banking, soziale Netzwerke, virtuelles Dating, Urlaubsbuchung. Nahezu alle Aktivitäten des täglichen Lebens können „ganz selbstverständlich“ vom PC, Tablet oder Smartphone aus über das Internet abgewickelt werden. Das erleichtert den Alltag, birgt aber auch Gefahren.

Bei einer repräsentativen YouGov-Umfrage im Auftrag der öffentlichen Versicherer gab jeder Fünfte an, als Privatperson schon einmal Opfer von Internetkriminalität geworden zu sein. Jedem Dritten ist dabei auch ein finanzieller Schaden entstanden.

Phising und Pharming: Was es damit auf sich hat

Durch gefälschte E-Mails, Internetseiten oder persönliche Nachrichten in sozialen Netzwerken versuchen Internetbetrüger an Zugangsdaten wie PIN, TAN oder Passwörter zu kommen.

Beim Phising geschieht dies über gefälschte Mails, in denen ein Link hinterlegt ist, der zu einer manipulierten Webseite führt. Die E-Mails der Betrüger sind so gestaltet, dass sie den echten E-Mails von Banken, Onlineshops oder anderen Internetplattformen in puncto Design, Absenderadresse und Kundenansprache zum Verwechseln ähnlich sehen.

Beim Pharming ist ein Datei-Anhang beigefügt, der ein Virus oder Trojaner beinhaltet. Beim Öffnen des Anhangs wird dieser aktiviert. Der Virus manipuliert – vereinfach gesagt – den Rechner so, dass trotz korrekter Eingabe der Internetadresse der Nutzer unbemerkt auf eine täuschend echt gestaltete Seite geleitet wird. Mittels der falschen Webseite versuchen die Betrüger nun Zugriff auf die Zugangsdaten und damit auf das Konto zu erlangen.

Wichtig: Reagieren Sie nicht auf verdächtige Mails!

7 Tipps gegen Pharming und Phishing

  • Gehen Sie davon aus, dass ein seriöses Unternehmen wie etwa eine Bank, Behörde oder ein Dienstleister vertrauliche Daten nicht via Mail anfordert. Seien Sie skeptisch bei vermeintlichen Gewinnspielen, Gratisangeboten, dubiosen Rechnungen oder Mahnungen. Auf verdächtige Nachrichten sollte am besten nicht geantwortet und Links oder Anhänge keinesfalls geöffnet werden.
  • Im Zweifelsfall bewegen Sie die Maus über die Absender-Leiste der E-Mail. Damit lässt sich mithilfe des sogenannten "mouseover"-Effekts die wahre Absenderadresse zeigen.
  • Besondere Vorsicht gilt bei Anhängen mit Formaten wie .exe, .scr oder Zip-Dateien. Diese können Schadsoftware direkt auf Ihr Gerät laden. Im Zweifel ist es am besten, auf separatem Weg mit dem Absender Kontakt aufzunehmen. Nutzen Sie auf keinen Fall eine in der Mail angegebene Rufnummer, sondern wählen Sie eine Ihnen schon bekannte vertrauenswürdige Telefonnummer oder Webseiten-Adresse.
  • Wer auf einer Seite seine Bankdaten eingibt, sollte immer auf das Sicherheitszertifikat achten. Ein kleines geschlossenes Vorhängeschloss Bereich des Browsers weist auf eine sichere Verbindung hin. Je nach verwendetem Browser kann das Symbol etwas abweichen.
  • Eine verschlüsselte Verbindung erkennen Sie am Schlosssymbol sowie am Buchstabenkürzel "https://": Eine sichere Webseite erkennt man auch daran, dass die URL nicht mit http://, sondern mit https:// beginnt.
  • Achten Sie auf Ihre Login-Daten und Passwörter. Geben Sie diese nicht an Freunde, Bekannte oder gar Fremde weiter. Ein sicheres Passwort sollte mindestens acht Zeichen lang sein. Wichtig ist, ein komplexes Passwort zu verwenden, das nicht leicht geknackt werden kann. Es sollte Klein- und Großbuchstaben, Zahlen sowie Sonderzeichen enthalten. Nutzen Sie für jeden Online-Dienst unterschiedliche Zugangsdaten. Ändern Sie Ihre Passwörter regelmäßig.
  • Checken Sie Ihr Passwort: https://password.kaspersky.com/de/* Geben Sie dabei bitte nicht Ihr Original-Passwort ein, sondern lediglich ein Pseudo-Passwort, das in Länge und Kombination der Zeichen Ihrem Original-Passwort entspricht.

Generell gilt: Eine aktuelle Antiviren- bzw. Firewall-Software sind ein Muss.

Ein weiteres Beispiel für Internetkriminalität ist Cybermobbing. Es umfasst Straftaten wie üble Nachrede, Nötigung oder Verleumdung. Die Täter nutzen Internet- und Mobiltelefondienste zum Bloßstellen und Schikanieren ihrer Opfer. Durch die Anonymität des Internets fühlen die Täter sich geschützt.

Kinder und Erwachsene sind betroffen

Cybermobbing ist leider mittlerweile unter Kindern und Jugendlichen keine Ausnahmeerscheinung mehr, aber auch Erwachsende sind betroffen.

4 Tipps, um sich gegen Cybermobbing zu schützen

  • Achten Sie - auch bei Ihren Kindern darauf - möglichst wenig persönliche Daten, Bilder oder Videos in sozialen Netzwerken zu veröffentlichen.
  • Sprechen Sie mit Ihren Kindern über die Gefahren des Internets. Begleiten Sie sie auf den Plattformen, Kanälen und Tools, mit denen die Jugendlichen heute kommunizieren.
  • Private Informationen sind privat und sollten es auch bleiben. Prüfen Sie die Einstellung für „Sichtrechte“. Geben Sie den Privatbereich und die damit verbundenen Sichtrechte auf keinen Fall für jeden frei.
  • Freundschaftsanfragen am besten nur von Personen annehmen, die man auch aus dem realen Leben kennt.

Kaufen und Verkaufen im Internet ist bequem. Aber auch hier tummeln sich Kriminelle.

Onlineshop-Abzocke und Markenrechtsverstöße

Fake-Shops sind fingierte Verkaufsplattformen im Internet mit dem einzigen Ziel, Online-Einkäufer abzuzocken. Hat ein Kunde „angebissen“ und Ware bestellt, sind die Betrüger am Ziel. Da die Produktpalette vielfach gar nicht existiert, wird bestellte und bezahlte Ware nicht geliefert. Auch Urheber- bzw. Markenrechtsverstöße sind an der Tagesordnung. Mitunter stellt sich die online georderte Handtasche als Fälschung oder minderwertige Ware heraus. Um Betroffene daran zu hindern, bereits getätigte Überweisungen rückgängig zu machen, täuschen die Shop-Betreiber manchmal sogar Lieferschwierigkeiten vor.

5 Tipps, wie Abzocker keine Chance haben:
  • Seien Sie kritisch. Im Internet gibt es zwar Schnäppchen, doch manches Angebot ist zu gut, um wahr zu sein. Legen Sie bei allzu großzügigen Offerten mit einem besonders günstigen Preis ein gesundes Misstrauen an den Tag.
  • Überprüfen Sie vor dem Schnäppchenkauf die Identität und Anschrift des Anbieters.
  • Geben Sie den Namen des Online-Shops in eine Suchmaschine ein, dadurch können Sie negative Erfahrungen anderer Kunden herausfinden.
  • Achten Sie auf die Lieferbedingungen und das Widerrufsrecht.
  • Häufig wird die Zahlung per Vorkasse oder mit Kreditkarte verlangt. Vermeiden Sie solche Zahlungen bei Ihnen unbekannten Shops.

Auf Ihrem PC oder Laptop sind persönliche Daten oder Dateien nicht mehr da oder beschädigt? Im schlimmsten Fall haben Sie gar keinen Zugriff auf den PC mehr? Dann könnten auch Computerviren dafür verantwortlich sein. Immer wieder tauchen Warnmeldungen in der Presse auf. Und die gilt es ernst zu nehmen.

3 Tipps, wie Sie Datenverlust vorbeugen

  • Installieren Sie eine Virenschutz-Software und Firewall. Diese suchen nach schädlicher Software, die das Betriebssystem, Dateien oder Mails befallen könnte und entfernen sie. Ebenso machen sie auf verdächtige Aktivitäten aufmerksam, wenn ein Virus, Trojaner oder Wurm versucht, eine Verbindung mit Ihrem Computer herzustellen.
  • Halten Sie die Antiviren-Software ebenso wie Windows auf dem neuesten Stand. In regelmäßigen Abständen veröffentlicht Microsoft Sicherheitsupdates. Diese Updates helfen dabei, Virenattacken und andere Computerangriffe zu verhindern, indem potenzielle Sicherheitslücken geschlossen werden.
  • Sichern Sie Ihre Daten regelmäßig, ggf. auf einer externen Festplatte.

Weitere Tipps, wie Sie Ihr Surfverhalten absichern können, Informationen über aktuelle Warnmeldungen sowie neueste Trends im Bereich der Internetkriminalität finden Sie auf den polizeilichen Beratungsseiten: